«Sontga Margreata» (Sankt Margarete)

So heisst eine hügelartige Erhebung, welche die Reste einer Kirche oder eines kleinen Klosters birgt. Anlässlich der Güterzusammenlegung wurde das Gelände längs des Rheins als Bauzone ausgeschieden und wurde mit einem Fahrweg erschlossen. Der Hügel «Sontga Margreata» hätte am Rande abgetragen werden müssen. Durch eine geringfügige Verlegung der Weganlage konnte dies vermieden werden. Der östliche Teil des Hügels wurde unter sachkundiger Leitung näher untersucht und Grundmauern freigelegt, die aber wieder zugedeckt wurden, weil für eine gründliche Erforschung der Ruine die Mittel fehlten. Die Frage kann nicht beantwortet werden, ob es sich um eine Kapelle oder um ein kleines Kloster gehandelt hat.

Die Grundmauern der Sontga Margareata sind auf diesem Luftbild aus dem Jahre 1961 noch ersichtlich. (Quelle: ETH Bibliothek)

An «Sontga Margreata» vorbei über die in unmittelbarer Nähe erbaute einstige Rheinbrücke führte ein Pfad über «Cargiel» nach der Roflaschlucht. Zeitweilig mag diese Verbindung den Verkehr von und nach dem Rheinwald übernommen haben. In diesem Falle wäre «Sontga Margreata» eine ähnliche Bedeutung zugekommen, wie den Kapellen «Sogn Ambriesch» in der Viamala und «Sogn Stiafan» auf Bärenburg. [1]

Über die heilige Margarete steht geschrieben: «Sie stammte aus Antiochia und war eine der 14 Nothelferinnen. Zur Zeit Diocletians wurde sie als Christina von ihrem heidnischen Vater verstossen und später auf Geheiss des Präfekten Alybrius enthauptet. Gedenktag ist der 20. Juli».

  1. Vergl. Presseberichte in der Bündner Zeitung vom 18. August und 8. Sept. 1977. «Strassenführung soll verlegt werden» und «Rätsel um Andeerer Klosterhof.» v. Dr. Christoph Simonett.