Das Dorf wächst und streckt sich

Vor Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde das Hotel «Fravi», wie bereits, dargelegt umgebaut, modernisiert und aufgestockt. (1906) Ein Jahr zuvor fand der Bau des Postgebäudes auf dem Postplatz statt und demzufolge die Verlegung des Postbetriebes vom Unterdorf an den neuen Standort mitten im Dorfe.

Das ebenfalls am Postplatz stehende ehemalige Wohnhaus Pedrett wurde 1910 von Christian Schocher vergrössert und modernisiert (heute Wohn- und Geschäftshaus Fehr-Vincenz).

Im Jahre 1895 wurde der genannte Platz noch durch den Neubau des Hotels «Post» bereichert.

Die Bauten neueren Datums sind:

  • Die Werksiedlung auf Bärenburg mehrere Wohnhäuser umfassend.
  • Konsumgebäude im Unterdorf (heute privates Wohn- und Geschäftshaus.)
  • Arzthaus an der «Cazeta»
  • Pfarrhaus ebenfalls «Cazeta»
  • Kath. Pfarrhaus und Kirche auf «Tranter Flimma sura».
  • Schulhaus und Turnhalle auf «Tranter Flimma sut».
  • Zivilschutzgebäude «Laiets».
  • Kläranlage in «Canìas».
  • Wohnblock auf «Sutmùnts».
  • Schiess- und Scheibenstand auf «Plan bi» bzw. «Rùncs sura».
  • Telefonzentrale auf «Survis».
  • Schamser Heilbad, am Dorfeingang

Des Weiteren sind in den letzten Jahren gefällige Wohn- und Ferienhäuser entstanden auf «Survis», «Tgavugl», «Stoc» «Tranter Flimma sura», «Tranter Flimma sut», «Sut Mùnts», «Sontga Margreata», «Sut Baselgia», «Bot Muntgi» und in Bärenburg.

Hotels und Gasthäuser wurden Erneuerungen und Erweiterungen unterzogen. Sie erfreuen sich eines guten Rufs und weisen gesamthaft eine Bettenzahl von etwa 180 Stück auf.

Im Bilde folgen hier einige Bauten, die heute verschwunden sind oder ihre frühere Bestimmung eingebüsst haben. Allein auf Bärenburg wurden 4 Häuser abgetragen und zwei weitere in der Roflaschlucht. Beachtenswert ist aber vor allem die Reihe von kleinen und grösseren Ställen, Waschhäusern etc., die geschleift oder zu andern Zwecken umgebaut wurden.

Zufallsbild: Abgerissene Gebäude
Ansicht von Bärenburg vor der Verbreiterung der Landstrasse. Zwischen den beiden Häusern links im Bilde drängte sich der Verkehr hindurch, bis das Haus Salis, Mitte Bild, abgetragen wurde. Rechts auf dem Bilde La Tgea digl Bot. Dieses Haus entstand 1406 und war gemäss Überlieferung der Sitz des bischöflichen Verwalters.

Eine Schlussbetrachtung

Der aufmerksame Besucher beurteilt Andeer im Allgemeinen als eine stattliche und saubere Ortschaft. Während der Sommerzeit tragen die gepflegten Gärten sowie der bunte Blumenschmuck auf Lauben und Fenstern sehr viel zur Verschönerung bei. Die gepflasterten Plätze und Wege, die granitenen Brunnen gehören zum hergebrachten Dorfbild. Des Weiteren sind die meisten Häuser instand gestellt und störende oder vernachlässigte Bauten sind wenige anzutreffen. Es hat nun auch wieder mehr Häuser mit Wappenschmuck, Haussprüchen und romanischen Inschriften.