Haussprüche und verschiedene Hinweise

Haus Cantieni und Bandli im Unterdorf an der «Veia granda»:

1726
Das Haus steht in Gotteshand
Risch Seph ist der Hausherr genannt
und sein Ehfrau Catrina Elisabeth Clopathin

Haus Cerletti-Dolf im Oberdorf «Veia granda»:

Nossegner do a quei suttetg
Ca è zun fetg a nus andretg.
Da tutas tgeas sper igl Ragn
A nus ple quela igl ple bagn! (Rz)

Haus U. Torri, Erben auf dem Platz «Se la Resgia»:

Ura a lavura
16 T x C. 15
U.T. a O.T.
1935 – 1950

Haus Melchior-Dettli «Se la Resgia»:

Tgi ca tguma da stad
Isa d’unviarn»
und:
Bagnvagnieu en quela tgea
Seglias tuts ca giast tier nus
Nus lagn crer
Eng’oter ea savagn nus ear tiar vus!

Eine Sonnenuhr ziert die Südfassade des Hauses Giachen Conrad und Conradin Kobel im Oberdorf.

Haus Pezzoni an der Veia Pintga:

Sulegl ordafora
Sulegl andavains
Ad aaturn anturn
Igls cors cuntaints.

Alphütte Durnan:

Dias a nus de sanadad
Cor cuntaint a beala stad,
Crescher le sen mintga spunda,
Ear pastira d’etg avunda. (Rz)

Alphütte Albin:

Tausend Jahre sind dahin
Seit bestossen wird Albin
Schöne Alp in treuer Hand
Freude bringt dem Bauernstand.(Rz)
 
Blearas alps a nos cumegn
La ple buna e Lambegn. (Rz)
 
Latg a pantg, caschiel, tschigrun
San a ferm fan igl Grischun! (Rz)

Die drei letzten obigen Sprüche hätte ich für die Alphütte Albin vorgesehen. Die Anbringung erfolgte jedoch bis heute nicht.

Haus Burga-Piccoli, Oberdorf:

«La tema da Deus e l’antscheata da la sabientscha»

Auf Bärenburg, Erinnerungsmal der Kraftwerke Hinterrhein AG:

Ehre der Arbeit
und dem
schöpferischer. Geist!

Brücke im Bogn:

Lateinische Inschrift von Pfarrer Matli Conrad an der Brücke im «Bogn» anlässlich der Eröffnung der Passstrassen 1822:

Jam via patet
hostibus et amicis
cavete Raeti.
Simplicitas morum
et unio
servabunt avitam
libertatem.
 
Die Strasse ist geöffnet
den Feinden und Freunden.
Seid auf der Hut Rätier
Einfachheit der Sitten und
Eintracht werden euch
die Freiheit erhalten.

Tafel zur Erinnerung an den Abschuss des letzten Bären:

Hier haben den Beren geschossen
Johann Rostetter, Andeer
Peter Mani, Pignia
Christ Rostetter, Andeer
am 13. Oktober 1849.

Verkehrstafel an der Holzbrücke:

Reiten und Fahren über die Brücke
ausser dem gewöhnlichen Schritt
ist bei Busse von Fr. 1-5 untersagt. 1856

Beschriftung des Brunnenstockes auf dem Hauptplatz

Anno 1838
Als Herr Nicolaus Piccoli Dorfmeister war,
wurde dieser Brunnen renoviert.

Ehemalige Kapelle Sogn Stiafen

Romanische und deutsche Inschrift zur Erinnerung an die einstige Kapelle Sogn Stiafen auf Bärenburg

Qua steva la capluta da Sogn Stiafen.
Da tschantaners refugi d’angraztgamaint
par igls viandants tras la stgira
cavorgia da la Rofna.
 
Hier stand die Kapelle St. Stephan.
Während Jahrhunderten eine Stätte
der Zuflucht und des Dankes für die Reisenden
durch die dunkle Schlucht der Rofna.

Brunnen Cagliatscha

Inschrift am Brunnen auf Cagliatscha (Anlässlich der Erinnerungsfeier im Jahre 1967 Pfarrer Matli Conrad gewidmet. Ebenfalls zur Ehrung dieses Mannes wurde dicht daneben ein Ahorn gesetzt.)

«Ser Matli Conrad 1767 – 1828»

Im Dorfe und seiner nächsten Umgebung wurden kürzlich Wege, Gassen und Plätze mit Tafeln markiert, sodass Gewähr besteht, dass die überlieferten Namen auch weiterhin erhalten bleiben.

Inschrift auf dem Postplatz (am Konsumgebäude) auf deutsch und romanisch

Hier folgt die Wiedergabe der deutschen Fassung:

  • Andeer war vermutlich der Standort der römischen Station «Lapidaria». Urkundliche Erwähnung von Andeer erstmals 1219.
  • Anno 1451 Schamserkrieg und Zerstörung der Bärenburg, später Loskauf der herrschaftlichen Rechte 1458.
  • Einführung der Reformation 1530.
  • Unser Dorf entwickelte sich politisch und kirchlich zu einer selbständigen Gemeinde.
  • Aus dem 17. Jahrhundert stammen stattliche Patrizier- u. Bürgerhäuser u. die reformierte Kirche.
  • Erwähnenswert auch Sgraffitohaus 1501.
  • Andeer wird Postwechselstelle sowie Luft- u. Badekurort.
  • Krisenzeiten in der Landwirtschaft, Stilllegung der Erzausbeute u. Rückgang des Transitverkehrs führen 1849 zur ersten Auswanderung einzelner und ganzer Familien nach Übersee.
  • Hochwasser bedrohen 1834 u. 1868 das Dorf.
  • Bedeutender Mitbürger Mattli Conrad, 1745 – 1832, Ortspfarrer u. Schriftsteller, verdienter Förderer der romanischen Sprache, des Schulwesens u. der Volkswohlfahrt. (Rz.)

Haus Boxler-Grischott, Oberdorf

Catier ve cato, Dias se ludo
A mintga marvegl, Salid digl sulegl!

Haus S. Tanner-Brunner, Veia da Tgavugl

Nossa tgea sper pros a gold
Dias la partgira tard a boid!