Der Gedanke im Ausland als Gewerbe- und Handeltreibender ein Auskommen zu suchen, war auch in Schams sehr verbreitet. Durch Ausdauer, Treue und Wagemut brachte es mancher Schamser in der Fremde zu Ansehen und Vermögen. Bevorzugte Ausreiseziele waren Städte in Deutschland, Ungarn, Russland, Finnland, Frankreich und Italien.
Manche Caféstube, manche Zuckerbäckerei (Konditorei) oder anders geartete Unternehmen konnte den guten Bündner Namen, bis in unsere Zeit lebendig erhalten.
Der erfolgreiche Geschäftsmann im Auslande brach die Beziehungen zur alten Heimat nicht ab und war bestrebt, junge Männer von dort anzustellen. Die Anstellungsverhältnisse waren aber zuweilen erbärmlich und mancher Lehrjunge ging in der Fremde seelisch und körperlich zu Grunde. Wie das Söldnerwesen kam auch die Auswanderung gewerbe- und handeltreibender Landsleute allmählich zum Erliegen.