Planung und Umweltschutz

Leute, die unser Tal erstmals aufsuchen, mögen überzeugt sein, dass das Landschaftsbild naturnah geblieben ist. Ganz anders urteilt jedoch der Schamser, der nach einer längeren Abwesenheit wieder heimatlichen Boden betritt. Die zahlreichen Veränderungen, die er feststellt, werden ihn meist unangenehm berühren.

Da ist einmal die stark gedrosselte Wasserführung des Rheins und die Trockenlegung mancher seiner Nebenbäche zu nennen. Auch Hochspannungsleitungen, sowie Steinbrüche, die gar vielen Strassen und Wege, usw. passen kaum ins gewohnte Landschaftsbild.

Immerhin sind diese Eingriffe meist wirtschaftlich bedingt und in der Regel nicht vermeidbar.

Zu weiteren Umweltsünden noch einige Worte. Bereits im «Bogn» draussen ist das Fehlen des einstigen dortigen Teiches zu bemängeln. In seinem Wasser tummelten sich Forellen, Krebse und Lurchen. Im Zuge der Strassensanierung wurde der Weiher vor Jahren kurzerhand zugeschüttet, obwohl dieser die baulichen Vorhaben keineswegs behinderte.

Nicht mehr vorhanden ist auch die lang gestreckte Dornenhecke längs der Landstrasse zwischen «Bogn» und Dorfeingang. Sie bot Schutz und Nistgelegenheit mancher Vogelart.

Gerne werden die Vorteile einer Güterzusammenlegung gerühmt. Grosse Parzellen erleichtern die Bewirtschaftung. Somit ein erstrebenswertes Ziel. Dies hätte aber auch mit wesentlich weniger Aufwand erreicht werden können, z. B. durch die Bildung von Pachtgenossenschaften. Das am meisten parzellierte Gebiet von der Landstrasse bis zum Waldrand wäre auf Kosten der Nationalstrasse ohnehin zusammengelegt worden.

Hier noch einige Beispiele, wie Planung und Melioration die Natur beeinträchtigten:

Frei und munter durch Felder und Fluren fliessende Bäche wurden in Röhren verlegt. Bereits durch andere Eingriffe in früherer Zeit – Anlage der Ölleitung, Strassenbauten, Werkbauten etc. – wurde manch ein Bach zum Verschwinden gebracht.

Zahlreiche «muschnas» (zusammengetragene Steinhaufen auf den Feldern, die meist mit Stauden bewachsen waren) sind verschwunden.

Mit finanziellen Mitteln wurde bestimmt nicht gespart, auf Kosten der Steuerzahler und der Natur.