Lehrer von auswärts anerboten sich hin und wieder während den langen Ferien Unterrichtskurse zu erteilen, welche einige Wochen dauerten. Der Besuch war selbstverständlich freiwillig. Jeder Teilnehmer hatte ein Schulgeld zu entrichten. So eine Art Wanderlehrer war Johannes Brägger.
«Schlag sieben Uhr begab ich mich zur Bräggerschen Schule, wo über zwanzig Junge im Alter nach aufgestellt waren, um sich einschreiben zu lassen. Der Jüngste war unter 10 und der älteste über 24 Jahre alt. Ich lernte bald Lehrer und Schule lieben. Die Fächer waren: Deutsch, Italienisch, Naturgeschichte und Zeichnen. In der Schule selbst herrschte gute Ordnung, hingegen wurden ausserhalb derselben allerlei Bubenstücke verübt und oft lagen die Schüler einander in den Haaren. Zu meinem Schrecken musste ich einmal Zeuge sein, wie solch ein Bärtiger einem ihn neckenden Kleineren den Federhalter so in den Kopf stiess, dass das Blut hoch empor spritzte.
Im Herbst war ich mit einem guten Zeugnis entlassen. Da meine Eltern keine Mittel für die Bezahlung der Schule aufbringen wollten oder konnten, wurde mein Schulgeld von der Gemeinde übernommen.» [1]
-
Aus der Lebensbeschreibung von Donatus Joos. ↑